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Support Trade, Not Aid. O My Bag Amsterdam

O My Bag AmsterdamO My Bag Amsterdam

Unterstützt den Handel, nicht die Hilfe. Diese Worte, die Paulien Wesselink während ihres Studiums gehört hatte, sollten einmal die Basis für ihre Taschenmarke O My Bag sein. Seit 2011 beruht die Philosophie hinter ihrem Unternehmen auf ebenso einfachen wie ehrgeizigen Prinzipien: schöne Taschen zu kreieren, die mit Respekt für Umwelt und Mensch hergestellt werden. Doch gilt das nicht nur für O My Bag. Das Amsterdamer Label arbeitet ausschließlich mit Firmen zusammen, die denselben Grundsätzen folgen. Produziert wird in Kolkata, Indien – eine bewusste Entscheidung, um den lokalen Produzent*innen und ihren Familien fairen Lohn und Zugang zum globalen Markt bieten zu können. Das Design entsteht in Amsterdam.

O My Bags zeichnen sich durch einen klaren, funktionalen Stil aus, der zeitlos zeitgemäß ist und der Langlebigkeit des Materials entspricht, aus dem die Taschen gemacht werden: hochwertigem, vegetabil gegerbtem Leder. Für Paulien Wesselink ist Leder immer noch die nachhaltigste Option aufgrund der geringen Umweltbelastung – unter der Voraussetzung, dass umweltfreundlich gegerbt und gefärbt wird. Daneben wird GOTS-zertifizierte Baumwolle verwendet, aber auch innovativen, umweltfreundlichen Materialien gegenüber ist das Label aufgeschlossen: Seit 2021 fertigt O My Bag Taschen und Portemonnaies aus AppleSkin™, einer veganen Lederalternative.

AppleSkin™. Wenn aus Äpfeln eine Alternative für Leder wird

So traditionell das Gerben von Leder ist, so innovativ sind derzeit die Gerbverfahren (etwa mit Olivenblattextrakt) und die Materialien, die als Alternativen zu Tierhäuten eingesetzt werden, von Mango und Ananas über Kaktus und Mais bis hin zu Pilzen. Die italienische Firma Frumat verwendet Äpfel als Basismaterial und fertigt daraus AppleSkin™, das als Papier, Bucheinbandmaterial und als vegane Lederalternative in der Mode- und Möbelindustrie dient.
Hergestellt wird „Apfelleder“ aus den Resten der Früchte (Schalen, Stiele und Fasern), die bei der Saftproduktion anfallen und normalerweise im Biomüll landen – so schließt sich der Kreislauf und aus Abfall wird ressourcenschonend gewonnenes Rohmaterial. In dem von Frumat-Gründer Hannes Path entwickelten Verfahren werden zunächst die Apfelreste getrocknet und fein vermahlen. Das zellulosereiche Pulver wird mit Polyurethan und Polyester vermengt und auf ein reißfestes Trägergewebe aus Baumwolle und Viskose aufgebracht, das mit natürlichen Pigmenten gefärbt und schließlich erhitzt wird, damit es witterungsbeständig und strapazierbar wird. Je nach Verwendung des AppleSkin™ lassen sich unterschiedliche Strukturen auf die ansonsten glatte Oberfläche prägen, um den Lederlook perfekt zu machen. Im Unterschied zu echtem Leder ist AppleSkin™ aber leichter und fühlt sich außerdem etwas kühler an. Wie Leder zeigt es auch mit der Zeit die Spuren des Gebrauchs: Es kann Kratzer bekommen und wird etwas dunkler.