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Materialkunde

Moleskin. Zugleich weich und robust

Moleskin heißt wörtlich übersetzt Maulwurfsfell. Und besonders in seiner schwarzen Ausprägung mutet der Stoff optisch auch so an, wie man sich dieses vorstellt: seidig-weich und anschmiegsam. Ob der Name allerdings tatsächlich daher rührt, darüber können selbst britische Traditionsweber nur spekulieren.

Tatsache ist jedenfalls, dass die Hochphase des Moleskins in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und den Beginn das 20. Jahrhunderts fällt – einen Zeitraum, der nicht zufällig auch von der rapide zunehmenden Industrialisierung bestimmt ist. Das charaktervolle Gewebe war seinerzeit nämlich vor allem ein Material für Arbeitskleidung. Mit starken und festen, meist gezwirnten Kettgarnen und einer hohen Dichtigkeit an weichen, gedrehten Schussgarnen (bis zu 400 Fäden pro Zoll) gewebt, war der meist aus reiner Baumwolle bestehende Moleskin ganz auf Langlebigkeit und Strapazierbarkeit ausgerichtet.

Durch Schmirgeln und Rauen des fertigen Tuchs wurde er zudem unnachahmlich weich und griffig, wodurch er zugleich sehr angenehm zu tragen war. Zwar können Moleskin-Stoffe auch chemisch ausgerüstet werden, bei qualitativ hochwertigen Ausführungen wie denen aus unserem Sortiment wird darauf jedoch bewusst verzichtet, denn der Stoff bringt bereits alle gewünschten Eigenschaften mit: seine charakteristische Optik und Haptik, den Vorzug der Tragefreundlichkeit und nicht zuletzt seine Langlebigkeit. Die Webspezifikationen haben sich dementsprechend bei den besten Moleskins seit vielen Jahrzehnten praktisch nicht verändert.

Kein Wunder also, dass der Moleskin bis heute (längst auch abseits seines werktätigen Ursprungs) populär ist. Seine schwereren Qualitäten – ab einem Flächengewicht von 400 g/qm – werden heute hauptsächlich für Hosen, Westen, Jacken und ähnliches verwendet. Die leichteren Varianten kommen bei Hemden zum Einsatz – Gern wird Moleskin auch bei Jacken als robuster Kragen- oder Manschettenbesatz verwendet.

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