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Materialkunde

Seide. Hautsympathisch und weich fließend

Halstuch aus SeideHalstuch aus Seide

Die Echte Seide beziehungsweise Zuchtseide wird aus den Kokons des Maulbeerseidenspinners (Bombyx mori) gewonnen, die aus einem bis zu drei Kilometer langen Seidenfaden bestehen. Man spricht hier auch von der einzigen in der Natur vorkommenden Endlosfaser. In einem aufwendigen Prozess werden die Fäden vorsichtig vom Kokon abgehaspelt, entbastet und versponnen. Entdeckt wurde die Seide vermutlich im 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung in China. Die Gewinnung bleibt lange Zeit ein streng gehütetes Geheimnis. Erst im 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung kommen die Seidenraupen nach Europa. Bald entstehen in Italien und Frankreich die ersten Seidenmetropolen. Heute wird Seide vorrangig in China, Japan und Indien erzeugt. Aber auch Italien möchte die alten Glanzzeiten wieder aufleben lassen: In Venetien und neuerdings auch in Kalabrien wird die Seidenproduktion wieder angeschoben.

Die Eigenschaften von Seide

Seide ist eines der edelsten und feinsten Gewebe. Kaum ein Stoff hat eine derart angenehme Haptik und liegt so weich fließend und schmiegsam auf der Haut. Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheint, ist Seide doch äußerst strapazierbar. Welche Vorzüge die kostbare Faser im Einzelnen hat und wie Sie Ihre Kleidungsstücke aus Seide pflegen können, erläutern wir Ihnen im Folgenden:

  • Der Begriff „seidig glänzend“ kommt nicht von ungefähr. Charakteristisch für Seide ist ihre weiche, glänzende Oberfläche mit leicht changierender Optik.
  • Seide lässt sich um etwa 15 Prozent dehnen, ohne zu reißen. Und so fein die hauchdünnen Fäden auch sind, in Relation sind sie sogar stärker als Stahl. So ist Seide reißfest und elastisch gleichermaßen, was Bekleidung aus Seide äußerst formbeständig macht.
  • Die Seidenfaser besteht aus Fibrin, einem hornähnlichen Protein, das in seinem chemischen Aufbau der menschlichen Haut ähnelt. Zudem ist die Faser aufgrund ihrer geringen Dichte besonders leicht. Diese Faktoren bewirken, dass Seide ausgesprochen hautfreundlich und daher auch für Allergiker sehr gut geeignet ist.
  • Durch ihre glatte Oberfläche ist Seide nicht nur ungemein geschmeidig, sondern auch schmutzabweisend und unempfindlich gegen Gerüche.
  • Seide ist atmungsaktiv. Die Faser kann bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Sie trocknet schnell und nahezu knitterfrei.
  • Seide wirkt klimatisierend. Bei höheren Temperaturen fühlen sich Seidenstoffe auf der Haut angenehm kühl an, während sie bei Kälte warm halten.
  • Materialkombinationen aus Seide und Schurwolle oder Seide mit Alpakahaar eignen sich sehr gut für Menschen mit wollempfindlicher Haut. Hier vereinen sich die hautfreundlichen Eigenschaften der glatten, strapazierbaren Seide mit den besonders wärmenden der Wolle beziehungsweise des Alpakahaars. Baumwolle mit einem Anteil Seide ist eine hervorragende Kombination für luftig-leichte Sommerstoffe.
Pflegetipp

Bei der Pflege von Seidenstoffen sollten Sie vorsichtig vorgehen und zunächst die Hinweise auf dem Etikett beachten. Zur Nass-Reinigung empfiehlt sich ein spezielles, alkalifreies Waschmittel für Seide. Dabei sollten Sie die Kleidungsstücke nur kurz in lauwarmem Wasser vorsichtig hin- und herbewegen und dann in kaltem Wasser mit einem Teelöffel Essig ausspülen. Das entfernt Seifenrückstände, glättet die Fasern, hält das Gewebe geschmeidig und frischt die Farben auf. Da Seide im nassen Zustand sehr empfindlich ist, darf der Stoff nur sanft ausgedrückt, aber nicht ausgewrungen werden. Lassen Sie die Kleidungsstücke anschließend auf einem Formbügel an der Luft trocknen, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung, da sonst die Farben verblassen können und der Stoff brüchig werden kann.

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