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Gartenjahr

Hummelnistkasten aufstellen

Hummelnistkasten aufstellenHummelnistkasten aufstellen

Schon ab Ende Februar begeben sich die ersten Hummelköniginnen auf die Suche nach einem Nistplatz, an dem sie ein neues Volk gründen können. Fehlen im Garten und der Umgebung geeignete natürliche Plätze zum Nestbau – zum Beispiel Totholzhaufen, Steinspalten oder Erdlöcher –, empfiehlt sich das Aufstellen eines Hummelnistkastens, um diesen nützlichen Insekten eine Möglichkeit zum Ansiedeln zu bieten.

Es wird benötigt:
Zubehör: Hummelnistkasten.

Anleitung

HummelnistkastenHummelnistkasten
  • Den Kasten möglichst schon Mitte Februar aufstellen.
  • Nicht in der prallen Sonne oder im tiefen Schatten aufstellen, sondern an einem geschützten, halbschattigen Standort mit regem Licht- und Schattenspiel an der Frontseite. Am besten geeignet ist ein Platz, der von der Morgensonne erwärmt, im weiteren Tagesverlauf dann aber schattiert wird.
  • So ausrichten, dass das Einflugloch nicht der Hauptwetterseite zugewandt ist.
  • Bei der Aufstellung beachten, dass der Kasten abseits häufig begangener Wege, Spiel- oder Nutzflächen zu stehen kommt.
  • Um den Kasten gegebenenfalls kontrollieren zu können, muss der Standort gut zugänglich sein.

Wissenswertes zu Lebensweise und Nutzen von Hummeln

  • Anders als bei der Honigbiene, wo immer auch einige Arbeiterinnen den Winter überleben, sterben bei den Hummeln außer der bereits begatteten Jungkönigin alle anderen Tiere im Herbst ab.
  • Nach der Überwinterung begibt sich die Königin im zeitigen Frühjahr auf die Suche nach einem Nistplatz. Ist dieser gefunden, baut sie eine erste Wabe, legt die ersten Eier und versorgt die daraus schlüpfenden Larven mit gesammeltem Blütenpollen. Für sich selbst braucht sie Nektar, den sie als Schlechtwettervorrat zu Honig umwandelt und in Wachstöpfchen lagert.
  • Aufgrund dieser frühen Aktivität sind Hummeln ausgesprochen wichtig für die Bestäubung unserer (Nutz-)Pflanzen, zumal sie auch bei eher niedrigen Temperaturen fliegen: die kurzrüsseligen Hummelarten zum Beispiel schon ab -5 °C.
  • Hummeln, insbesondere die Königinnen, tragen pro Tracht etwa viermal so viel Pollen ein als Honig- und Wildbienen; gleichzeitig erfolgt dies erheblich schneller.
  • Darüber hinaus ermöglichen sie durch das hummeltypische Anbeißen der nektarhaltigen Kronröhre entsprechend geformter Blüten Honig- und Wildbienen den Zugang zum ersten Nektar im zeitigen Frühjahr.
  • Alle in Mitteleuropa vorkommenden Hummelarten sind in ihrer Existenz mehr oder weniger stark gefährdet. Allein in Deutschland sind von den 29 vorkommenden Hummelarten zehn Arten bereits regional verschwunden.
  • Findet man im zeitigen Frühjahr eine entkräftete Hummelkönigin im Garten oder auf der Terrasse, lässt sich dem Tier recht einfach helfen – und damit unter Umständen einen ganzen, im Entstehen begriffenen Hummelstaat retten. Das Tier dazu mit bloßen Händen oder einem Stück Papier vorsichtig aufheben und einen in lauwarmem Wasser aufgelösten, halben Teelöffel Zucker anbieten – so, daß die Hummel die Zuckerlösung mit ihrem Saugrüssel aufnehmen kann.
  • Generell ist ein naturgerechter, abwechslungsreicher Garten mit Totholzhaufen, Steinspalten oder Erdlöchern besser als jede Nisthilfe. Der Anbau artspezifischer Trachtpflanzen wie Schlüsselblume, Borretsch, Weiden, Wicken, Taubnessel oder Johannis- und Stachelbeeren trägt ebenfalls zum aktiven Hummelschutz bei.