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Wilde Biene, summ herum! Wildbienenhaus Robinienholz
🕑 8:15 Min. | Von Franziska Baumgärtner | Zum Produkt
Nicht alle Superhelden tragen Umhang – manche tragen Hautflügel. Wildbienen sind die Superheldinnen der Biodiversität. Mehr noch als Honigbienen sind sie unerlässlich für den Erhalt der heimischen Flora, denn sie fliegen selbst auf Blühpflanzen, die von ihren domestizierten Verwandten ungern angesteuert werden. So wären unsere Zier- und Nutzpflanzen nicht nur in ihrem Fortbestand, sondern auch in ihrer Vielfalt massiv bedroht, würde die Bestäubungsleistung der Wildbienen entfallen. Das leuchtet ein, denn wo keine Bestäubungsleistung, da keine Vermehrung. Und wo keine Bestäubungsleistung, da auch keine Früchte und keine Ernte. Apropos Ernte: Wildbienen sind keine Frostbeulen. Sie starten bereits, wenn es den Honigbienen noch zu kühl ist, und scheuen auch feuchtes Wetter nicht. Ein reichhaltiges Blütenbüfett im zeitigen Frühjahr, beispielsweise aus Krokusblüte, Schneeglöckchen, Winterling, Hasel, Lenzrose und Kornelkirsche, danken die brummseligen Nutzinsekten mit der Bestäubung von Obstgehölzen und Beerensträuchern in unseren Gärten.
Rund 580 Wildbienenarten sind in Deutschland heimisch. Viele gelten als gefährdet und werden auf der Roten Liste der bedrohten Arten geführt, manche sind gar ausgestorben. So viel ist klar: Die Wildbienen benötigen unsere Unterstützung. Das Gute daran: Aller Anfang ist leicht! Räumen Sie in Ihrem Garten einfach weniger auf. Falls Sie jemand darauf ansprechen sollte – das ist keine Unordnung, das ist gelebter Naturschutz!
Wild überwucherte Ecken, Totholzhaufen oder -hecken (sogenannte Benjeshecken), markhaltige Stängel von Brombeere, Kugeldistel oder Königskerze, um nur einige Pflanzenbeispiele zu nennen – damit ist vielen hohlraumbesiedelnden Wildbienenarten schon gut geholfen, denn sie finden an diesen Stellen Nistmaterial und Gelegenheit, Brutgänge zu bohren oder zu bauen. Bodenbrütende Arten wie die Sand- und Furchenbienen leben dagegen gern in lockerem Sandboden. Dann wären da noch die Wollbienen und die Blattschneiderbienen, sie bevorzugen Trockenmauern oder lose aufgeschichtete Steinhaufen als Nistplätze.
Hier sitzen Sie in der ersten Reihe. Willkommen im Naturkino
Auch eine Wildbienennisthilfe aus Holz kann kleine Wunder bewirken. Nisthilfen werden an einer geschützten Stelle im Baum oder an der Haus- oder Laubenwand angebracht. Im Frühling, wenn die Parzelle erwacht und ich endlich wieder jede freie Minute in meinem Schrebergarten verbringen kann, gibt es für mich nichts Schöneres, als die ersten warmen Sonnenstrahlen zu genießen und das geschäftig summende und brummende Treiben der puscheligen Flügler zu beobachten. In Sichtweite meines Lieblingssitzplatzes auf der Terrasse befindet sich ein Bienenhäuschen, das um diese Jahreszeit mit Beschlag belegt wird. Da wird fröhlich aus- und eingeflogen, die Tiere sind vollauf mit der Auswahl der Brutröhren beschäftigt und schaffen Zug um Zug, Flug um Flug Futter heran, legen wohl ihre Eier ab und verschließen umsichtig die Brutröhreneingänge. Selten gibt es auch einmal Zank und Streit um den schönsten freien Platz im Quartier.
Das Wildbienenhaus aus Robinienholz kennen Sie in unserem Sortiment schon jahrelang. Zum Wohle der Wildbienen und der Artenvielfalt haben wir es 2025 noch einmal überarbeiten und uns dabei von Expert*innen für das Leben der so wichtigen Bestäuberinsekten beraten lassen. So steht unser Modell jetzt noch mehr hohlraumbrütenden Wildbienenarten als Nist- und Überwinterungshilfe offen, denn wir haben den bereits vorhandenen Brutröhren zusätzliche Gänge mit einem kleineren Durchmesser hinzugefügt. Sie müssen wissen: Gerade die ganz kleinen Arten, die in schmaleren Gängen nisten, zählen zu den meistgefährdeten und benötigen besondere Hilfe. Daher verfügen die hinzugekommenen Brutgänge über einen Durchmesser von gerade einmal drei Millimetern. Zugleich erhöht sich somit die Anzahl der Wohneinheiten im Haus um etwa ein Drittel.
Keine Sorge: Verletzungsgefahr besteht für die geflügelten Insekten dabei nicht. Denn wir achten bei der Fertigung unseres Wildbienenhauses insbesondere darauf, dass die Einfluglöcher durch eine zusätzliche Senkbohrung so sauber wie möglich ausgeführt sind. Sämtliche Bohrungen werden entgratet und glatt geschliffen. So konnten wir sicherstellen, dass die Wildbienen sich beim Einzug nicht ihre Flügel einreißen. Robinienholz haben wir übrigens aus gutem Grund gewählt. Zu den Laubhölzern zählend, ist es insgesamt härter und lässt sich besser mit Bohrer und Schleifpapier bearbeiten. Bestünde das Wildbienenhaus aus dem weicheren Holz von Nadelbäumen wie Fichte oder Kiefer, wäre die Gefahr zu groß, dass sich die Holzfasern nach der Bearbeitung wieder aufstellen – die Verletzungsgefahr wäre so geradezu vorprogrammiert.
Vielfalt for Future! Lassen Sie Ihren Garten erblühen
Wildbienen sind überzeugte Veganer. Sie benötigen energiereichen Blütennektar als Flugbenzin, und zur Versorgung des Wildbienennachwuchses sammeln sie Pollen. Die feinen, meist leuchtend gelben Körner haften an ihren Beinchen und an ihrem (häufig pelzig behaarten) Körper. Allerdings ist ihr Flugradius nicht besonders groß. Auf der Suche nach Nahrung legen Wildbienen in der Regel Entfernungen zwischen 50 und 300 Meter zurück. Und wer kann es ihnen verdenken? Leben die bei uns heimischen Wildbienenarten doch überwiegend solitär und müssen sich demzufolge von Nestbau und Eiablage bis hin zu Futtersuche und Versorgung der Larven ganz allein um ihren Nachwuchs kümmern. Es ist eine einfache Rechnung: Je länger die Brutröhren unbewacht bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass das Nest von Fressfeinden ausgeräubert oder von Parasiten befallen werden könnte. Wissenschaftliche Beobachtungen deuten sogar darauf hin, dass selbst die Zahl der aufgezogenen Wildbienenkinder umso geringer ausfällt, je länger die Strecke ist, die ein Wildbienenweibchen zurücklegen muss, um genügend Nektar, Pollen und obendrein Nistmaterial zu finden.
Kurze Wege sind daher essenziell. Unser Tipp: Wählen Sie den Standort Ihres Wildbienenhauses entsprechend, und richten Sie auch die Bepflanzung im näheren und nächsten Umfeld danach aus. Die seltene Glockenblumen-Scherenbiene, die zu den kleinsten Wildbienenarten zählt, ist für ihr Überleben etwa auf die Blüten der Glockenblume angewiesen. Die Gewöhnliche Löcherbiene hingegen, ebenso eine der kleinen Vertreterinnen ihrer Art, ist auf Korbblütler als Nahrungspflanzen spezialisiert. Dazu zählen unter anderem Distel, Flockenblume, Goldrute, Kamille, Sonnenhut, Ringelblume, Wasserdost und Wegwarte.
Wussten Sie, dass die Genannten zu den oligolektischen Insektenarten zählen? Der Begriff „oligolektisch“ stammt aus dem Griechischen („oligos“ bedeutet übersetzt „wenig, klein“, und „lektos“ heißt „ausgewählt“) und steht in diesem Fall für eine ausgewählte Anzahl von Pflanzen, die als Futterpflanze bevorzugt werden. Im Gegensatz dazu werden Insekten, die nicht auf eine bestimmte Nahrungspflanze festgelegt sind, als polylektisch bezeichnet („poly“ bedeutet „viel“).
So oder so – heimischen Pflanzen sollten Sie in Ihren Beeten und Balkonkästen ohnehin den Vorrang geben. Die beste Wildbienenhilfe sieht so aus: Informieren Sie sich vorab darüber, welche (gefährdeten) Wildbienenarten in Ihrer Region vorkommen, und gestalten Sie Ihre Stauden- und Saatgutauswahl entsprechend. Denken Sie zudem daran, eine Trinkstation für Insekten aufzustellen. Gerade in trockenen Phasen im Frühling und Sommer freuen sich Bienen, Schmetterlinge & Co. über eine Möglichkeit zur Wasseraufnahme.
Falls Sie übrigens (wie ich) zu den Gierschgeplagten gehören und Sie gefragt werden, was Sie denn gegen die Plage unternehmen möchten, so antworten Sie doch einfach Folgendes: Der Giersch bleibt stehen! Zumindest stellenweise. Denn nicht nur, dass er sich als schmackhaftes Wildkraut in der Küche verwenden lässt – die großen, weiß blühenden Blüten des Doldenblütlers sind auch eine hervorragende Bienenweide.
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Artenschutz: Nisthilfe für verschiedene Wildbienen- und Wespenarten · Witterungsbeständig: aus massivem Robinienholz gefertigt · Schutz vor Verletzung: sauber ausgebohrte, geglättete Niströhren
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Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 570 wilde Anverwandte der gemeinen Honigbiene. Die Wildbienen, zu denen übrigens auch die Hummel gehört, haben eine immense Bedeutung für Landwirtschaft und Gartenbau. Denn sie arbeiten als Bestäuber erheblich effektiver als jene, die man gewöhnlich als „fleißige Bienchen“ im Kopf hat.
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