Minimalistisch veranlagte Menschen wissen eine kleinere Handtasche zu schätzen, um die essenziellen Dinge des Lebens stets bei sich zu haben. Umso schöner, wenn sich Funktionalität und Stil zu einem so bemerkenswerten Utensil vereinen wie in dieser Lederhandtasche von Allan K. Die zwei Millimeter starken, zugleich geschmeidigen Büffellederstreifen, von kundiger Hand durchgehend geflochten, ergeben eine tiefschwarze Oberfläche, die je nach Lichteinfall neu zu glänzen weiß. Der flach geflochtene Trageriemen liegt komfortabel auf der Schulter auf, zwei verdeckt gearbeitete Magnetdruckknöpfe unter dem Überschlag halten die Handtasche geschlossen. Mit einem hellbraunen, durablen Baumwollköper gefüttert, überzeugt das Tascheninnere bereits durch sein patentes Fassungsvermögen, das dem gut zehn Zentimeter tief angelegten Taschenboden zu verdanken ist. Möchten Sie sich zwischendurch die Nase pudern, Nachrichten auf dem Handy prüfen oder mit stolzer Geheimagent*innen-Geste den USB-Stick hervorholen, ermöglicht Ihnen der tiefe Boden, die Tasche standsicher abzustellen, damit Sie beide Hände freihaben, während sich Ihnen übersichtlich das Innenleben offenbart. Dort findet sich neben zwei Steckfächern an der vorderseitigen Innenwand und einem rückseitig eingelassenen Reißverschlussfach ein weiteres, mittig eingearbeitetes Reißverschlussfach, so perfekt proportioniert, dass es Ihnen die zusätzliche Karten- und Geldbörse ersetzen kann (wenn Sie möchten).

Das belgische Label Allan K gilt als Spezialist für Taschen und Schuhe aus handgeflochtenem Leder. Gründer Alain Kadic bringt die Leidenschaft für seine Firma und die Produkte in einem Satz auf den Punkt: „Geflochtenes Leder liegt in meiner DNA.“ Kein Wunder, denn die Entstehungsgeschichte des Unternehmens reicht bis in die 1960er Jahre zurück, als der Vater Ivan Kadic, Ingenieur mit Erfindergeist, einen Spiralschneider entwickelt, der aus einer Lederhaut einen schmalen Streifen von mehreren Hundert Metern Länge schneiden kann. Viele seiner Erfindungen, darunter auch eine automatische Leder-Webmaschine, finden schon bald ihren Weg in die ganze Welt.

In den 1980er Jahren tritt Alain Kadic, inzwischen selbst Ingenieur, in die Fußstapfen seines Vaters und folgt der Spur der Maschinen nach Indien. Hier hat das Handwerk des Lederwebens eine lange Tradition. Nach der mehrjährigen Zusammenarbeit mit verschiedenen Lederwebereien gründet er schließlich 2012 die Marke Allan K und lässt seine Entwürfe fortan in Madras fertigen. Die zeitlos-klassischen Schuhe und Taschen aus gewebtem und geflochtenem Leder entstehen dort in Handarbeit, je nach Modell kann dies bis zu fünf Tage dauern. Das Leder dafür wird nach wie vor auf den Maschinen geschnitten, die sein Vater seinerzeit entwickelt hat.

Ein Abfärben auf helle Kleidungsstücke, Möbel und andere Gegenstände ist möglich.