Ein Boxsack kann auch schön sein – dachten wir, als wir dieses Exemplar aus cognacfarbenem Leder sahen. Die Schlagfläche besteht aus einem großen Stück 1,5 Millimeter starkem Rindleder. Das Leder – es stammt aus einer Traditionsgerberei in der Toskana – wird nicht weiter zugerichtet und zeigt noch die natürlichen Merkmale der Haut sowie individuelle Farbnuancen. Für höhere Strapazierbarkeit wird es lediglich gewachst. Was uns natürlich sehr gefällt: Je länger Sie mit dem Boxsack trainieren, desto mehr wird er also die ledertypische Patina annehmen. Als (Natur-)Materialenthusiasten war uns schnell klar, dieser Boxsack passt nicht nur in den Privathaushalt, sondern auch in unser Sortiment. Dafür qualifiziert ihn neben dem sorgfältig von Hand vernähten Leder auch die Füllung. Sie besteht im Kern aus Kies, umhüllt von einer dicken, polsternden Schicht aus Textilresten, die für eine optimale, lang anhaltende Dämpfung sorgt und so die Gelenke beim Training entlastet. Denn im Gegensatz zu Füllungen aus Gummigranulat oder Sand verhärtet das Textilpolster im Laufe der Zeit nicht, sondern bleibt elastisch und absorbiert die Schläge effektiv. Der Boxsack kommt fertig befüllt zu Ihnen, es ist jedoch möglich, die Textil- und die Kiesfüllung individuell anzupassen und beispielsweise zunächst das Gewicht zu reduzieren und dann mit der Zeit zu erhöhen. Einen Anleitung liegt jedem Boxsack bei. Aufgehängt wird das gewichtige Stück mittels Karabiner und Baumwollriemen, die fest mit dem Leder vernäht sind, sowie einem mitgelieferten Baumwollseil. (Haken und Dübel zur Deckenmontage sind nicht enthalten; sie sollten nach Beschaffenheit und Höhe der Decke ausgewählt werden.)

Der Boxsack ist für alle Levels geeignet, für Einsteiger wie für Profis. Sie haben die Wahl zwischen einem großen Boxsack (Länge 120 cm, Gewicht max. 35 kg) und einem leichteren kurzen (Länge 70 cm, Gewicht max. 25 kg). Die kleine Variante ist ideal, wenn man Platz sparen muss, sie eignet sich für das Training mit den (bloßen) Händen und der Schlagtechnik. Der lange Boxsack empfiehlt sich für die Kombinationen aus Boxen und Tritten, wie beim Kickboxen oder Muay Thai üblich, oder für sehr intensive Boxeinheiten. Achten Sie beim Training auf das Gewicht: Es beeinflusst die Intensität des Trainings und wie stark der Boxsack schwingt. Der Hersteller empfiehlt ein Gewicht bis 20 Kilogramm für Einsteiger*innen, Technik-Training und Cardio-Boxen. 30 bis 35 Kilogramm sind für das intensivere Heimtraining sowie für Fortgeschrittene und ambitionierte Boxer*innen (bis 80 kg Körpergewicht) geeignet, die Kraft und präzise Technik trainieren möchten.

Warum aber sollte man sich einen Boxsack nach Hause holen, fragen sich nun wahrscheinlich manche. Denn diejenigen, die bereits Erfahrungen mit dem Boxen gemacht haben, werden wie wir von der Materialität und der Verarbeitung überzeugt sein und bereits überlegen, wo sie ihn am besten aufhängen … Dass das Boxtraining nicht nur eine grobe, wilde Schlägerei ist, wissen wir ja spätestens seit Mohammad Ali, Rocky Balboa & Co. Der Erfolg im Boxring erfordert Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination – dies alles zu trainieren und schließlich auch nur halbwegs erfolgreich im Ring zusammenzubringen, ist ein anspruchsvolles Unterfangen, das eigentlich nur jene wirklich nachvollziehen können, die sich selbst einmal im Boxtraining versucht haben. Doch muss es ja nicht gleich in den Ring gehen! Einige Komponenten des Boxtrainings wie das Seilspringen werden schon lange für andere Sportarten genutzt. Auch der Boxsack lässt sich gut für das Training in anderen Sportarten verwenden, denn das Boxen beansprucht nicht nur Arme, Schultern und Rumpf, sondern auch die Beine; dafür muss man nicht einmal boxerleichtfüßig hin- und hertänzeln – kann es aber und trainiert so noch intensiver das Herz-Kreislauf-System. Je nach Intensität steigert das Training also auch ordentlich den Kalorienverbrauch.

Und es gibt noch einen sehr praktischen Nebeneffekt beim Boxsack-Training, denn der Boxsack kann ordentlich einstecken: All unseren Frust, Stress und Ärger können wir hier kleinhauen – auch das kann nachfühlen, wer schon einmal auf solch einen Sack eingedroschen hat. Im Boxtraining wird der Boxsack daher nicht nur als Sparringspartner gesehen, sondern auch als Gegner, ganz nach Bedarf. Doch egal, welche Rolle der Boxsack bei Ihnen zu Hause spielen soll, jeder Schlag wird ein Sieg sein – über den inneren Schweinehund oder Miesepeter.