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Herstellerporträt

Sneeboer. Holländische Gartenwerkzeuge seit 100 Jahren

Gartenwerkzeuge von SneeboerGartenwerkzeuge von Sneeboer

Die großväterliche Esse aus dem Jahr 1913 ist noch heute das Herzstück von Sneeboer. Und obwohl die Firma, zu deren Kunden Manufactum seit bald zwei Jahrzehnten zählt, sich heute in einem gewöhnlichen Industriegebiet am westlichen Ufer des Ijsselmeers befindet, ist die Fertigung der geschmiedeten Gartengeräte stets handwerklich geblieben. An der Esse steht immer noch der gelernte Schmied.

Frank Sneeboer, einer von drei Brüdern, die das Geschäft gemeinsam betreiben, formt mit viel Ruhe und handwerklichem Geschick, was benötigt wird: Werkzeugköpfe oder die Federn und Tüllen von Stielhalterungen werden so lange immer wieder zum Glühen gebracht und mit Hammerschlägen bearbeitet, bis ihre endgültige, funktionsgerechte Gestalt erreicht ist.

Sneeboer verarbeitet zwei verschiedene Edelstähle: einen niedriger legierten, flexibleren und besser schmiedbaren für die Funktionsteile und einen höher legierten, zähen Edelstahl für die Halterungen.

Gartenspaten EdelstahlGartenspaten Edelstahl
Hölzer für die GartenwerkzeugeHölzer für die Gartenwerkzeuge
Verschiedene WerkzeugeVerschiedene Werkzeuge
Sneeboer für ManufactumSneeboer für Manufactum
An der EsseAn der Esse
Gartenspaten Edelstahl in ArbeitGartenspaten Edelstahl in Arbeit

Maschinelle Unterstützung gibt es nur dort, wo eine Arbeitserleichterung damit verbunden ist: beim Zuschneiden der Rohlinge, die der starke Strahl einer Wasserschneidemaschine mit 3.500 bar Druck aus großformatigen Stahlplatten präzise herauslöst, beim Handschweißen, das Geräteköpfe und -halterungen miteinander verbindet, oder beim Polieren, wenn es darauf ankommt, sorgfältig alle Fertigungsspuren vom Material zu entfernen.

15 Mitarbeiter schaffen die ganze Arbeit. Oft führt das dazu, dass nicht jede Nachfrage umgehend bedient werden kann. Aber weniger hochwertige Stähle zu verwenden, sich nicht mehr aufs Schmieden zu verlassen? Eine Idee, die Jaap Sneeboer, dem heutigen Inhaber, gar nicht erst in den Sinn käme. „Das geht nicht. Wie sollen wir das machen?“ Eine Maxime des Großvaters gilt heute noch: Gut genug ist nur das richtig Gute.

Königlich niederländischer Hoflieferant

Dass mit den Jahren die Spezialisierung auf Gartenwerkzeuge kam, lag nahe: Die vielen Gärtnereien in der Gegend, die erwerbsmäßigen Gemüseanbau betrieben oder – natürlich – Zwiebelblumen kultivierten, wollten mit brauchbarem Gerät versorgt sein. Das lieferte Arie Sneeboer, der, so steht es in der Firmengeschichte, in den 1940er und 1950er Jahren wohl der erste in Europa war, der zum Schmieden seiner Werkzeuge Edelstahl verwendete.

Aus der anfänglich recht überschaubaren Zahl von Geräten für den Bedarf der Gärtnereien in der Umgebung ist eine Palette von mehr als 200 verschiedenen Modellen gewachsen. Historische Sammlungen, alte Kataloge und Abbildungen dienten oft als Vorbilder. Manche lange vergessen geglaubte landestypische Werkzeugform ist so schon wiederaufgelegt worden, und nicht selten kommt es vor, dass über Jahrzehnte häufig gebrauchte Geräte zur Aufarbeitung zurück in die Schmiede kommen.

Pflanzspaten in ArbeitPflanzspaten in Arbeit

Im Baumarkt gibt es die Werkzeuge von Sneeboer bis heute nicht zu kaufen. Zum 100. Jubiläum im Jahr 2013 kam durch königlichen Erlass die Ernennung zum Hoflieferanten des niederländischen Königshauses; ein Prädikat, das, wenn sie es beantragen, nur denjenigen Betrieben im Land zuteil wird, die seit hundert Jahren (oder länger) im Besitz ein und derselben Familie geblieben sind. Und durch Einzigartigkeit müssen ihre Produkte überzeugen. Beides haben die Sneeboers gemeinsam geschafft und sind darauf besonders stolz.

Wer ihn danach fragt, ob die Geschichte seiner Firma eine Erfolgsgeschichte sei, dem gibt Jaap Sneeboer eine bescheidene Antwort:

„Ja, vielleicht“, lautet die. „Nur, ein bisschen Glück gehört doch auch dazu.“ Sneeboer verlässt sich da ganz auf seine Familie, wie der Vater und der Großvater vor ihm.

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Mit dem Schmieden kennt die Familie Krumpholz sich aus. Im Frankenwald ansässig, erwarben die Vorfahren im Jahr 1799 das erste eigene Hammerwerk – den Guttenberger Hammer – und stellten Werkzeuge und andere Alltagsgegenstände aus geschmiedetem Eisen her. Heute liegen die Geschicke des Unternehmens in den Händen der achten Generation.

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